Kurzprofil Diego:

Mischlings-Rüde, 3 Jahre, kastriert, Straßenhund aus Griechenland

Unliebsame Eigenschaften:

Verteidigte! (Vergangenheitsform 😉 Haus und Hof. Fand vieles Unheimlich.

Liebenswerte Eigenschaften:

Absolut souverän mit anderen Hunden, absolut „treue Seele“, bester Begleiter beim Laufen, sehr kontrolliert und vorausschauend in allem, was er tut.

Die Story von Christina, Jens und Diego

Im Juli 2014 kam Diego zu uns, ein einjähriger griechischer Straßenhund, der bereits einige Monate in Deutschland war und von einer Pflegefamilie bei Crailsheim liebevoll betreut wurde.

Obwohl wir über 20 Jahre lang Hunde hatten, zeigte Diego einige Verhaltensweisen, die wir von seinen Vorgängern nicht kannten. Da war eine Unsicherheit gegenüber fremden Menschen, insbesondere große Männer mit Bart und Hut waren besonders gruselig. Er hatte auch Angst vor großen Fahrzeugen. Busse, Lastwagen und Traktoren wurden beim Gassi gehen heftig angebellt.

Obwohl wir über 20 Jahre lang Hunde hatten, zeigte Diego einige Verhaltensweisen, die wir von seinen Vorgängern nicht kannten.

Am auffälligsten war aber das ausgeprägte Territorialverhalten, Diego wollte in „seinem“ Haus und Garten keine fremden Personen dulden. Sein Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden war dagegen sehr gut, so dass sich Diego ohne Probleme in unsere Laufgruppe mit weiteren Hunden integrieren ließ.

Allerdings war da ja noch das Thema „Jagd-Trieb“, weswegen die lange Leine immer „am Hund“ bleiben musste. Diego ist ein absoluter Nasenhund und wenn er eine Spur gefunden hatte, dann klappten die Ohren zu und es galt nur noch, den Duft zu verfolgen…

Im Herbst des gleichen Jahres kam dann eine junge Frau („ich bin die Sissy“) zum Lauftreff, die beruflich „etwas mit Tieren“ studiert hatte. Während der Trainingsläufe ergaben sich einige Gespräche über Hunde und als Sissy dann ein halbes Jahr später die „Hundeschule Akademie Hund“ gründete, waren wir mit Diego gleich als erste Kunden an Bord.

Auch die Angst vor bestimmten Menschentypen konnte Diego genommen werden…

Und so wurden mit Sissys Hilfe die oben genannten Themen Stück für Stück bearbeitet. Eine Verlegung des Hundekörbchens an andere Plätze sowie die Einhaltung einiger konsequent verfolgten Regeln (naja, meistens konsequent…) haben aus dem „Diego, dem 24 Stunden Dauerchecker“ einen Hund gemacht, der nicht ständig meint, Haus und Garten vor Freund und Feind beschützen zu müssen.

Auch die Angst vor bestimmten Menschentypen konnte Diego genommen werden, dafür wurden in den Übungsstunden „spezielle Personen“ eingesetzt (vielen Dank an Werner S. aus R. für den „Mann mit Hut“ ).

(Bild: Von Angst vor Menschen keine Spur mehr. Diego mit Herrchen Jens und den Laufkolleginen Larissa und Sissy. Dreamteam.)

Irgendwann begann Sissy dann, bei der Arbeit mit Diego einen Apportierbeutel einzusetzen. Am Anfang kam uns das relativ unnütz vor und unser Hund interessierte sich nicht für solche Spiele. Inzwischen ist „der Hund apportiert nicht“ zum Running Gag geworden.

Und dass Apportieren ein sehr nützliches Werkzeug für die Impulskontrolle beim Jagdverhalten ist, merkt man spätestens dann, wenn sich Erfolge beim Abruf von einer Wildspur einstellen. Durch ein spezielles Anti-Jagd-Training unter Anleitung von Sissy kann Diego inzwischen recht zuverlässig frei laufen und ist sehr gut abrufbar.

Wo stehen wir heute?

Diego ist inzwischen ein erwachsener Hund mit Selbstvertrauen, der gerne in der Laufgruppe mit Mensch und Hunden mitläuft und auch gerne mit Frauchen und Pferd spazieren geht. Für Diegos Liebe zur „Nasenarbeit“ gibt es regelmäßiges Mantrailing, hier sind Christina und Diego zu einem tollen Team zusammengewachsen.

Und auch wenn die „Problemthemen“ weitgehend abgearbeitet sind, gehen wir mit Diego weiterhin zur Hundeschule, denn die „Hunde-Schulklasse“ versteht sich blendend und Sissy fällt immer wieder etwas ein, um Hund und Mensch zu fordern und den Spaßfaktor hoch zu halten.